Magendrehung beim Hund


Eine Magendrehung ist ein absoluter Notfall und jeder Hundebesitzer sollte unbedingt genau wissen was er zu tun hat. Je schneller die Magendrehung erkannt und behandelt wird, um so grösser die Überlebenschancen. Ohne Operation führt sie innerhalb kürzester Zeit zum Tod. Was ist eine Magendrehung überhaupt, wie entsteht sie und welche Hunderassen sind besonders anfällig für diese Krankheit?

 

Was passiert bei einer Magendrehung?

 

Der Hundemagen hängt im Bauch des Hundes relativ frei. Er schließt an der einen Seite an die Speiseröhre und auf der anderen an den Zwölffingerdarm an. Bildlich kann man sich den Hundemagen wie eine Hängematte vorstellen – denn genau so kann er hin- und herschaukeln. Bei der Magendrehung dreht sich der Magen des Hundes sozusagen einmal um die eigene Achse und schnürt sämtliche Blutgefässe ab und verschließt mit der Drehung den Magenein- (Übergang von Speiseröhre zum Magen) und Magenausgang (Übergang vom Magen zum Darm). Das führt zum sogenannten Aufgasen des Magens, die bei der Zersetzung von Futter entstehenden Gase können nicht mehr abtransportiert werden.

 

Was sind die Ursachen einer Magendrehung?

 

Hier gibt es noch keine eindeutigen medizinischen Ergebnisse. Jeder Hundebesitzer hat schon einmal aufgeschnappt, dass Toben direkt nach Füttern zu einer Magendrehung führen kann. Das ist genau so wenig bewiesen wie die Tatsache, dass der Magen des Hundes voll sein muss, aber es ist auch nicht widerlegt! Außerdem wurde in einer Studie ermittelt, dass von ca. 800 Hunden mit Magendrehung gerade mal um die 25% der Hunde sich in Bewegung befanden, der Rest ruhte oder schlief als sich der Magen drehte. Ebenso wird geraten, dem Hund keine zu großen Mahlzeiten zu servieren und darauf zu achten, dass er nicht zu sehr schlingt.

 

Welche Hund sind besonders gefährdet?

 

Erwiesen ist, dass bestimmte Hunde mehr zu einer Magendrehung neigen als andere. Kleine Hunde sind davon weitgehend verschont, es trifft eher große Hunde. Auch ältere Tiere sind Kandidaten für diese schlimme Krankheit, ihre Sehnen und Bänder sind schlaffer. Hunde mit tiefer Brust und mehr Rüden als Hündinnen sind ebenfalls betroffen.Zu den besonders gefährdeten Rassen zählen die Deutsche Dogge, der Hovawart, Berner Sennenhunde, Schäferhunde und Setter. Besonders erschreckend: fast jede zweite Deutsche Dogge bekommt im Laufe ihres Lebens einmal eine Magendrehung.

 

Welche Symptome weisen auf eine Magendrehung hin?

 

Der Bauch wird ungefähr 1 bis 2 Stunden nach der letzten Fütterung hart und empfindlich. Der Hund wird unruhig und versucht zu erbrechen, was ihm aber meist nicht gelingt. Er hechelt stark und wird apathisch und schwach. Häufig versucht er zu sitzen oder begibt sich in die sogenannte Gebetsstellung (Hintern hoch, vorne auf den Vorderbeinen liegend).

 

Was tun bei Verdacht auf Magendrehung?

 

HIER ZÄHLT JEDE SEKUNDE BIS ZUR OPERATION! Bei Verdacht auf Magendrehung UMGEHEND den Tierarzt anrufen und ihn auch die Möglichkeit der Magendrehung hinweisen. Er hat dann die Möglichkeit die OP vorzubereiten und dadurch kostbare Zeit zu gewinnen. Wenn zwischen der Drehung und der OP mehr als 5-6 Stunden liegen schnellt die Wahrscheinlichkeit, dass der Hund verstirbt, rapide nach oben.

 

Wie behandelt man eine Magendrehung?

 

Fast immer durch eine mehrstündige Operation. Währenddessen wird der Mageninhalt entfernt, die Gase abgeleitet und die Verdrehung wird wieder rückgängig gemacht. Der Magen wird dann im Bauchraum fixiert um eine erneute Magendrehung zu verhindern.

 

Quelle: www.hallohund.de/Gesundheit/460715